Meddi Müller

Ein Frankfurter Kultautor

Hund oder Katze

Der erste Eintrag sollte immer ein Test sein. Ist es kein Test, hast du was falsch gemacht. Denn nur wer testet, kann auch den Ernstfall. Apropos Ernstfall.

Neulich hat mir doch tatsächlich der Hund auf den Teppich geschissen. Warum? Weil er es kann. Das macht der einfach so. Weil er keine Katze ist. Katzen gehen aufs Klo. Das ist aber schon der einzige Vorteil. Ja, … Aufschrei der Katzenliebhaber. Aber vergleichen wir doch mal.

Die Katze ist meist schlecht gelaunt. Der Hund nie. Er findet alles toll. Und wenn er satt ist, ist er brav. Ein Hund kann Kunststücke. Die Katze dressiert den Mensch. Der Hund frisst, wenn du entscheidest, dass er was bekommt und freut sich wie Bolle, wenn der Napf gefüllt wird. Und dann wartet er noch, bis du es ihm erlaubst. Die Katze haut Ihnen aufs Maul, wenn Sie ihr nichts geben. Und zwar jetzt! Der Hund liebt Sie. Immer. Egal was ist. Seine Liebe ist bedingungslos. Beispiel: Sperren Sie Ihren Hund und Ihren Partner doch mal gemeinsam in den Kofferaum Ihres Autos ein. Wenn Sie nach drei Stunden zurückkommen und den Kofferraum öffnen … was meinen Sie, wer sich freut, Sie zu sehen?

Die Katze erwartet, dass Sie sie lieben. Aber nur, wenn sie das will. Und man weißt nie, wann sie es will. Und selbst wenn sie es will, kann sich das von jetzt auf gleich schlagartig ändern. Im wahrsten Sinne des Wortes. Katzenbesitzer erkennt man an den Kratzern, meist an den Unterarmen, aber auch gerne mal im Gesicht. Hundebesitzer erkennt man an den ständig dreckigen Klamotten von Gassigehen. Der Hund geht nach Draußen, wenn Sie das wollen. Eine Katze, wenn sie das will und zwar genau dann, wenn Sie es sich gerade nach einem langen und anstrengenden Tag auf dem Sofa gemütlich gemacht haben. Und wehe, Sie reagieren nicht sofort. Dann ist aber was los. Ein Hund geht nur in Begleitung nach draußen. Sehen Sie einen Hund, ohne menschliche Begleitung, ist was faul. Sehen Sie eine Katze an der Leine eines Menschen, ist was faul. Wenn der Hund draußen kackt, machen es (gute) Hundebesitzer weg. Kackt die Katze draußen (oder besser gesagt: In ihrem Hoheitsgebiet), macht sie das in fremde Gärten, wo es der Hund findet und frisst. Hunde bezahlen steuern. Katzen nicht. Menschen „besitzen“ Hunde, Katzen halten sich Menschen (auch Diener genannt). Ein Hund ist treu und weiß, zu welchem Rudel er gehört. Katzen haben Futter- und Aufwärmstellen, meist mehrere. Katzen jagen Mäuse, Hunde Radfahrer, Züge und Autos. Katzen wollen Sie töten, Hunde wollen Liebe. Gemeinsam haben beide: Sie zerstören Möbel. Katzen immer, Hunde manchmal. Wenn die Katze wach ist, haben es gefälligst alle im Haus zu sein. Wenn nicht, sorgt die Katze dafür. Der Hund pennt einfach weiter. Der Hund mag Kinder. Katzen hassen sie. Der Hund bellt. Die Katze miaut. Katzen kloppen sich mitten in der Nacht unter Ihrem Schlafzimmerfenster. Hunde kloppen sich auch, aber nicht nachts unter Ihrem Schlafzimmerfenster.

Also was ist jetzt besser? Hund oder Katze? Keine Ahnung. Liegt an Ihnen. Wenn Sie Katzen mögen, mögen Sie Katzen. Wenn Sie Hunde mögen, mögen Sie Hunde. Beides ist völlig In Ordnung. Sie können auch beide mögen. Sie sollten aber die Unterschiede kennen. Ein Hund bedeutet viel Verantwortung. Er ist abhängig von Ihnen. Die Katze schert sich nicht um sie. Wenn sie direkt neben ihr umfallen und sterben, wird sie Sie fressen. Beide kosten Geld. Vor Allem, wenn sie krank werden. Beide geben Ihnen etwas zurück. Der Hund seine Liebe, die Katze bringt Ihnen ihre Beute. Streicheln gibt einem ein gutes Gefühl. Egal ob Hund oder Katze. Hunde können Sie therapieren, Katzen ist Ihre Stimmung scheißegal, Hauptsache sie funktionieren. Ein Haustier ist immer gut, wenn es richtig gehalten wird (!). Es gibt einsamen Menschen einen Grund nach Hause zu gehen. Es hilft im Umgang mit Verantwortung. Man hat was zum Kümmern. Und es ist einfach schön.

Warum ich das geschrieben habe? Wie gesagt: Es war ein Test, ob der Blog funktioniert, also technisch. Ich brauchte ein paar Zeilen, also habe ich einfach drauf losgeschrieben. Es ist jetzt 4:42 Uhr und ich muss wach bleiben. Da hilft es zu schreiben. Manchmal macht einfach nichts einen Sinn. Aber es hilft.

Ach ja: Der Hund hat gar nicht auf den Teppich geschissen, zumindest nicht kürzlich. Was ein Glück!

Ihne Ihrn
Meddi Müller

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